Heilige Messe an Fronleichnam

Von größter Bedeutung für das Fronleichnamsfest ist die heilige Messe, die im Katholizismus der wichtigste Gottesdienst überhaupt ist: Ihre liturgischen Texte haben einen Bezug zum sogenannten Geheimnis der Eucharistie. Dieser Gottesdienst wird an Fronleichnam in zahlreichen Gegenden im Freien - meist an einem öffentlichen Platz - abgehalten beziehungsweise gefeiert.
Das Wort "Messe" beruht im Zusammenhang mit der heiligen Messe auf dem lateinischen Ausdruck "Ite, missa est!", das im Deutschen als "Gehet hin in Frieden" gebräuchlich ist, obwohl es wortwörtlich übersetzt heißt: "Geht hin, es ist die Aussendung!"

Wie ist die heilige Messe aufgebaut?
Die heilige Messe wird von einem Bischof, Priester oder Diakon geleitet und setzt sich aus zwei Teilen zusammen, an deren Beginn und Ende rituelle Handlungen stehen: die Eröffnungsrituale und die Abschlussrituale. Der erste Hauptteil ist die "Liturgie des Wortes", also der Wortgottesdienst, und der zweite Hauptteil ist die "eucharistische Liturgie", also die Eucharistiefeier. Diese beiden Bereiche sind eng miteinander verknüpft, sodass man auch von einer gottesdienstlichen Einheit spricht.

Eröffnung der Messe
Zur Eröffnung wird meistens ein Lied gesungen. Dann erklingen - gesprochen oder gesungen - nach dem Bußritus das Kyrie und das Gloria. Nun folgt das Tagesgebet als Abschluss der Eröffnung der heiligen Messe.

Der Wortgottesdienst
Zum Wortgottesdienst gehören an Fronleichnam drei Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament, wobei die letzte der drei stets aus einem der vier Evangelien stammt. Auf Lesung eins folgen Antwortpsalm und das Lauda Sion Salvatorem (siehe Geschichte Fronleichnams). Dem Evangelium vorausgeschickt wird meist das Halleluja. Nach dem Evangelium folgen Predigt, Glaubensbekenntnis und Fürbitten.

Die Eucharistiefeier
Nach dem Wortgottesdienst wird die Eucharistiefeier vorbereitet. Das heißt, der Altar wird hergerichtet; Hostienschale, Kelch, Brot, Wein und Wasser werden dorthin gebracht. All das wird gesanglich begleitet und durch das Gabengebet des Priesters abgeschlossen. Es folgt das Eucharistische Hochgebet mit der Präfation, welches er im Namen der Kirche vorträgt. Die Gemeinde bekräftigt diese Gebete: durch das Sanctus nach der Präfation, durch "Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und Deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit" nach der Wandlung und durch das abschließende "Amen". Während des Hochgebets erfolgt die Verwandlung von Brot und Wein zu Leib und Blut Christi durch den Heiligen Geist.
Im nächsten Schritt der heiligen Messe reihen sich an die Kommunion das Vaterunser, der Friedensgruß und das Brechen des Brotes, das vom Agnus Dei begleitet wird. Während oder nach der Kommunionspendung werden Begleitgesang beziehungsweise Dankgesang vorgetragen. Kelche und Hostienschale werden nach der Kommunion oder nach der (gesamten) Messfeier gereinigt - oftmals am Altar.
Die Eucharistiefeier schließt mit einem Dankgebet beziehungsweise mit einem Schlussgebet.

Abschluss der Messe
Die heilige Messe wird mit dem Segen und der liturgischen Entlassung "Ite missa est" beendet. Während der Priester und seine Messdiener ausziehen, wird oftmals ein Schlusslied gesungen. Nach der Messe geht es mit der Fronleichnamsprozession weiter.